Das Schiff nach dem Kind taufen
Das Schiff wurde … auf den Namen “Alexander von Humboldt” getauft, den bekanntesten deutschen Entdecker und Weltreisenden. (Originalzitat verkürzt)
Die Erklärung, mit wessen Namen sich das Schiff schmücken darf, wird hier syntaktisch als Apposition gegeben. Appositionen sind erklärende Beifügungen zu einem Substantiv. Sie werden meist in denselben Fall gesetzt wie das Substantiv oder in einen Fall, der zumindest erkennen lässt, dass Substantiv und Apposition zusammenhängen:
- Josefine, eine begeisterte Schwimmerin, verbrachte jede freie Minute im Wasser.
- Dem Zweiten des Wettlaufs, Gewinner der traditionellen Anerkennungsurkunde, liefen Tränen bitterer Enttäuschung übers Gesicht.
- Fast jede Geschichte vom bösen Wolf, dieses gefräßigen Fabeltiers, endet für diesen fatal.
Grammatisch könnte die Apposition das Substantiv ersetzen, auch wenn dadurch die ursprüngliche Aussage unkenntlich würde:
- Eine begeisterte Schwimmerin verbrachte jede freie Minute im Wasser.
Unser Beispiel allerdings geriete bei diesem Versuch nicht nur in inhaltliche, sondern auch in grammatische Schieflage:
- Das Schiff wurde auf den bekanntesten deutschen Entdecker und Weltreisenden getauft.
Man kann ein Kind “Alexander” oder auf den Namen “Alexander” oder z.B. nach seinem Großvater “Alexander” taufen. Im Prinzip gilt dasselbe für ein Schiff:
Das Schiff wurde nach dem bekanntesten deutschen Entdecker und Weltreisenden “Alexander von Humboldt” getauft.
Oder, falls das jemandem zu lapidar oder zu wenig deutlich ist:
Das Schiff wurde auf den Namen des bekanntesten deutschen Entdeckers und Weltreisenden Alexander von Humboldt getauft.