Korrigieren
KORRIGIEREN ⋅ Lektorieren ⋅ Umarbeiten
Korrektur oder Lektorat? — Unterschiede
Beim Korrigieren eines Textes sucht man nach Fehlern an der Orthografie, Zeichensetzung und Grammatik, bei Druckvorlagen auch am Layout. Bei Lektorat online kommen die Vereinheitlichung der Zitierweise und von Schreibvarianten sowie die Überprüfung von Redewendungen und Sprichwörtern hinzu — das kann im Detail je nach Lektoratsdienst unterschiedlich sein.
Alles, was darüber hinausgeht und noch keine grundlegende Umarbeitung eines Textes erfordert, wird zum Lektoratsauftrag. Als Lektor trifft man solche Unterscheidungen nicht willkürlich oder weil man statt eines Korrekturauftrags ein — teureres — Lektorat herausschinden will. Man tut es, weil man es bei der Textkorrektur meist nicht mehr mit Fehlern zu tun hat, welche die sprachliche Darstellung wegen logischer oder sachlicher Irrtümer beeinträchtigen.
Unser Beispiel — eine Seite aus einem Antrag für ein Dissertantenstipendium — verwendet denselben Ausgangstext als Korrektur- und Lektoratsbeispiel im Rohzustand, weil auf diese Weise die unterschiedlichen Auswirkungen des Korrigierens und Lektorierens besser zu zeigen sind. Lektorat und Korrektur können in zwei aufeinander folgenden oder auch im selben Arbeitsgang vorgenommen werden.
Doch wie steht es mit der Wortwahl, mit bestimmten feststehenden Wendungen und logischen Fehlern? Kann man in einem Text, dessen Autor ausdrücklich nur eine Korrektur wünscht, den Halbsatz “…gilt Lateinamerika als Land der politischen Extreme” einfach stehenlassen, weil darin weder Rechtschreib- noch grammatische Fehler zu finden sind?